Macht nicht erst ein würziges Olivenöl unsere Mahlzeit zum Genuss und hält uns gleichzeitig fit und vital? Tja, unseren Vierbeinern geht es genauso!
Auch Hunde brauchen in ihrem Futter hochwertige und energiereiche Öle, da diese wichtige Fettsäuren liefern. Besonders mehrfach ungesättigte Fettsäuren können vom Körper nicht selbst gebildet werden und sind deshalb absolut lebenswichtig für den Hund.
Diese Fettsäuren werden als essenziell bezeichnet und sind zum Beispiel in hochwertigen pflanzlichen Speiseölen enthalten. Jedoch auch im Fisch und im Fett des Fleisches, das die Tiere von dir in der BARF-Fütterung erhalten.
Es gibt einige Fettsäuren, die unser Hund zum Leben braucht. Dazu zählen zum Beispiel Alpha-Linolensäure, Archidonsäure, Linolsäure und Gamma-Linolensäure. Man unterscheidet dabei zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Beides sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für die Gesundheit des Hundes eine wichtige Rolle spielen. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sollten dabei immer zu gleichen Teilen enthalten sein, da sie antogonistisch wirken und sozusagen als Gegenspieler wirken.
Unser Vierbeiner nimmt mit der Rohfütterung bereits viele Omega-6-Fettsäuren auf, sodass wir ihm vor allem Omega-3-Fettsäuren in Form von Ölen zusätzlich füttern müssen.
Omega-3-Fettsäuren sind besonders reichhaltig in Fischölen enthalten, wie zum Beispiel in Lebertran, Dorsch- oder Lachsöl. Aber auch viele pflanzliche Öle enthalten Omega-3-Fettsäuren, z. B. Hanföl, Rapsöl, Leinöl oder Walnussöl.
Warum überhaupt Öle?
Früher, als die wild lebenden Vorfahren des Hundes ihre Beute erlegten, nahmen sie mit dieser wesentlich mehr Omega-3-Fettsäuren zu sich als mit der heutigen Fütterung. Das liegt vor allem daran, dass Kaninchen und Wild viel mehr Omega-3 enthalten als zum Beispiel Rind. Deshalb sollte das heutige Futter zusätzlich angereichert werden, um den Mangel auszugleichen.
Öle sorgen außerdem für mehr Energie, glänzendes Fell und beseitigen Hautprobleme. Darüber hinaus helfen Öle bei der Freisetzung von Vitaminen. Werden zum Beispiel Gemüsesorten wie Karotten verfüttert, können die Nährstoffe nur mithilfe von Öl im Körper umgewandelt werden. Besonders aktive Hunde benötigen mehr Energie und können diese auch aus hochwertigen Ölen gewinnen. Und besonders während des Fellwechsels ist eine ausreichende Versorgung mit Öl von Vorteil – somit wird der Haarwuchs des Hundes unterstützt.
Die Abwechslung bringt´s!
Wir Hundehalter sollten darauf achten, nicht nur eine einzelne Öl-Sorte zu füttern, sondern regelmäßig zwischen verschiedenen Ölen zu wechseln. Damit stellen wir unserem Hund verschiedene Fettsäuren zur Verfügung und verhindern Mangelerscheinungen. Zu wenige dieser Fettsäuren können sonst zu Haut- und Fellproblemen, Schuppen oder Ekzemen führen. Im schlimmsten Fall kommt es zu schwerwiegenden Stoffwechselproblemen.
Achtet beim Kauf vor allem darauf, dass die Öle kalt gepresst sind. Die Bezeichnungen “natives Öl”, “kalt geschlagen” oder “extra vergine” kennzeichnen diese Form der Herstellung. Bei der Kaltpressung wird das Öl unter 40° C erhitzt und behält so alle wichtigen Nährstoffe. Außerdem enthält kalt gepresstes Öl die wertvollen Omega-3-Fettsäuren in konzentrierter Form, da sie bei der Warmpressung oxidieren.
Was ihr bei kalt gepressten Ölen jedoch beachten müsst, ist die richtige Lagerung. Umso hochwertiger die Öle sind und umso höher der Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist, umso weniger lagerfähig sind sie. Die meisten Öle sollten nicht allzu lange verwendet werden und halten sich angebrochen ca. 3 Monate.
Tipp: Kauft am besten kleine, dunkle Flaschen und lagert diese im Kühlschrank. Außerdem ist es empfehlenswert, Bio-Qualität zu wählen. Besonders durch die Kaltpressung können Schadstoffe im Öl zurückbleiben – das kann durch Bio-Qualität vermieden werden.
Welche Mengen Öl braucht dein Hund?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Wissenschaftler gehen jedoch von einem täglichen Bedarf von 0,3 Gramm Öl pro “Kilo Hund” aus. Diese Menge an Öl soll den täglichen Bedarf eines Hundes decken.
Beispiel: Bei 10 kg Körpergewicht sollte der Hund also 3 Gramm Öl mit seinem Futter bekommen. Dies entspricht ungefähr einem Teelöffel Öl. Ist dein Hund schwerer, kannst du die Menge anhand des Teelöffel-Prinzips einfach hochrechnen. Noch einfacher geht es anhand einer Spritze. Gibt´s in jeder Apotheke – damit lassen sich gewünschte Mengen einfach hochziehen und unter das Futter mischen.
Welche Mengen dein Hund individuell benötigt und verträgt, musst du jedoch selbst entscheiden. Hier lässt es sich auch gut von Woche zu Woche variieren. Mal etwas mehr, mal weniger – und man ist auf der sicheren Seite.
Unsere Top 5 Öle
Da im Fleisch bereits viele Omega-6-Fettsäuren enthalten sind, füttern wir vor allem Öle mit hohem Omega-3-Anteil zu. Hier sind unsere Top 5:
- Fischöl
Klingt weniger lecker – ist es aber durchaus für unseren vierbeinigen Freund. Und zudem super gesund durch die vielen wertvollen Omega-3-Säuren. Es wird meist aus Lachs, Dorsch- oder Kabeljau produziert, nachdem vorher die Leber des Fisches entfernt wurde. Es unterscheidet sich daher also vom Lebertran, der aus der Fischleber gewonnen wird. Reichert euer Hundefutter regelmäßig mit Fischöl an und die vier Pfoten bleiben gesund und munter.
- Rapsöl
Das aus Rapssamen gewonnene Öl ist ein wahres Omega-3-Wunder. Es enthält die wertvollen Säuren in beachtlicher Konzentration und kann so hervorragend als Ergänzung für die BARF-Fütterung verwendet werden. Außerdem macht es deinen Hund gesund: es besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und kann somit bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose helfen.
- Leinöl
Leinöl, auch Leinsamenöl genannt, wird aus dem selbigen gepresst. Mit seinem enorm hohen Omega-3-Anteil eignet es sich bestens für die Hundefütterung. Außerdem hilft es bei Allergien, Ekzemen und Schuppen, ausgelöst durch trockene Haut. Zudem wirkt es gegen Entzündungen im Verdauungstrakt.
- Walnussöl
Auch von uns als Delikatess-Öl geliebt, ist es für den Hund ein wahrer Gaumenschmaus und zudem noch ein “Superfood”. Es verfügt über ein hervorragendes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren (1:4) und kann deinem Hund somit bestens angeboten werden.
- Olivenöl
In diesem Falle gilt: was für uns gut ist, ist auch für den Hund gut. Olivenöl enthält zwar meist nur wenige ungesättigte Fettsäuren und sollte daher nicht ständig für die Hundefütterung verwendet werden. Es wirkt sich jedoch positiv auf Blut und Zellaufbau aus und besitzt eine leicht Blut verdünnende Wirkung. Zudem ist es in jedem Haushalt vorhanden und kann so ab und zu über das Futter gegeben werden. Aber auch hier gilt: bitte auf Qualität achten.
Fazit: Gesunde Öle braucht das Tier! Vor allem Omega-3-Fettsäuren und eine abwechslungsreiche Gestaltung – abhängig vom Energiebedarf des Hundes.