5Nicht nur Menschen brauchen manchmal eine kleine Diät, auch unsere Vierbeiner müssen ab und zu etwas gezügelt werden. Wir Menschen müssen uns die richtige Ernährung beibringen – und das gilt auch für unsere Lieblinge.
Inzwischen leiden leider viele Hunde an Übergewicht. Die Hauptursachen sind zu wenig Bewegung, zu viel oder auch falsches Futter. Zieh die Notbremse! Ein zu hohes Gewicht kann sich bei Hunden negativ auf die Knochen und das Herz-Kreislauf-System auswirken und ist deshalb unbedingt zu vermeiden.
Wann ist mein Hund zu dick?
Hunde setzen vor allem am Brustkorb und Bauch an. Die sichtbaren Rippen sind deshalb ein Indiz für einen normalgewichtigen Hund. Du musst die Rippen bei deinem Vierbeiner sehen oder mit den Fingerspitzen ertasten können. Wenn diese bei leichtem Druck zu spüren sind, ist dein Vierbeiner nicht zu dick. Je nach Hunderasse kann aber auch ein besonders üppiges Fell, wie z. B. beim Golden Retriever, Afghane, Collie oder Bobtail den Hund „dick“ wirken lassen. Denn manche Tiere behalten ihre Unterwolle auch im Sommer.
Ursachen für die überflüssigen Pfunde
Der Hund stammt von den Wölfen ab und ist anatomisch betrachtet noch immer ein Fleischfresser. Das sehen wir bis heute an seinem Gebiss und erkennen es an seinem Verdauungstrakt. Auch der Hund schlingt, wie seine Vorfahren und erkennt häufig die Grenzen seines Hungers nicht. Wenn mehr Energie durch das Futter aufgenommen wird, als der Körper tatsächlich benötigt, wird die überschüssige Energie in Körperfett umgewandelt und gespeichert. Wie bei uns Menschen auch.
Ergebnis: Der Hund wird zu dick und träge. Wir Besitzer erkennen diese Tatsache oft erst zu spät, da die Gewichtszunahme ein schleichender Prozess ist.
Worauf sollte man bei einer Diät beim Hund achten?
Bevor Du mit einer Diät bei deinem Hund beginnst, sollte unbedingt ein Besuch beim Tierarzt anstehen. Der Veterinär kann feststellen, ob Vorerkrankungen vorliegen, das Idealgewicht für deinen Hund ermitteln und feststellen, ob dein Vierbeiner in der körperlichen Verfassung für eine Diät ist. Neben dem Gewicht sollte auch das Herz-Kreislaufsystem und die Schilddrüsenfunktion kontrolliert werden. So kannst du ausschließen, ob dein Vierbeiner vielleicht aus gesundheitlichen Problemen zunimmt. Sind es lediglich ein paar Pfunde zu viel, kann die Diät starten.
Wichtige Tipps bei einer Diät
Füttere kleine Portionen zu immer gleichen Zeiten – dann lässt sich auch ein angeborener Vielfraß normalgewichtig halten. Denn Hunde, die bei Tisch ständig Häppchen bekommen, werden auf Dauer zu dick und immer maßloser. Ein richtig ernährter Hund ist nicht nur gesund, sondern auch kraftvoll und hat Temperament. Wenn du deinen Vierbeiner liebst, zeig ihm deine Zuneigung nicht durch ungesundes Vollstopfen oder zu viele Leckerlis. Zeig sie lieber durch artgerechte Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Streicheleinheiten. Das macht dich und deinen Hund dauerhaft glücklich.
Was ist die richtige Hundeernährung?
Wer zu viel isst, wird dick. Und wer falsch isst, wird häufiger krank. Das gilt gleichermaßen für Hund und Mensch. In der Praxis bedeutet das: Bei der idealen Hundenahrung müssen die Grundnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Dazu kommen noch die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe. Die Menge sollte individuell auf den Hund abgestimmt sein, sodass er weder abmagert noch zu dick wird. Übergewicht lässt sich nur langsam abbauen. Füttert man 60 Prozent des Normalbedarfs, so werden wöchentlich nur zwei Prozent des Körpergewichts abgebaut. Nach einer Mahlzeit braucht der Hund erst einmal Ruhe. Spazieren geht man im Idealfall immer vor dem Essen.
Diät-Tipps speziell für BARFER
Füttere deinem übergewichtigen Hund einfach magere Fleischsorten, wie beispielsweise Rind und Wild. Als kalorienarme Snacks eignen sich getrocknete Lungenwürfel (Wild), welche mager und gut bekömmlich sind. Reduziere in der Zeit die Zugabe von Öl und reichere dein BARF-Futter mit reichlich gekochtem Gemüse an.
Spezielle Diäten für kranke Hunde
Tierernährungsspezialisten haben eine Diät-Nahrung speziell für kranke Hunde entwickelt. Für genauere Infos zu Zusammenstellung und Menge frag am besten deinen Tierarzt. Es gibt besondere Futterzusammenstellungen bei:
- Allergie-Diät für Hunde, die normale Nahrung nicht vertragen
- Herz-Diät für chronisch herzkranke Hunde
- Magen-Darm-Diät bei Krankheiten des Magen-Darm-Traktes und bei Lebererkrankungen
- Aufbau-Diät für Rekonvaleszenten für trächtige und säugende Hündinnen, für Welpen vor und nach der Schutzimpfung
Sonderregeln für junge Hunde
In der 10. bis 14. Lebenswoche des Welpen werden die Fressgewohnheiten fürs ganze Hundeleben festgelegt. Hier entscheidet sich, ob sich das Knochengerüst kräftig und gesund entwickelt. Der Welpe lernt in dieser Zeit die sogenannten „Tischsitten“ und nicht zu betteln. Junge Hunde brauchen mehr Nährstoffe als erwachsene, da Wachstum und Gewichtszunahme viel Energie erfordern. Deshalb sollte die Nahrung qualitativ besonders hochwertig sein. Zu achten ist vor allem auf ausreichend Vitamine und Mineralstoffe (Schwerpunkt Kalzium und Phosphor) und hochwertige Eiweiße. Das alles sollte der Welpe in der richtigen Zusammensetzung bekommen. In der Wachstumsphase ist der Energie- und Nährstoffbedarf eines Welpen sogar doppelt so hoch wie bei einem erwachsenen Hund. Darauf bitte achtgeben und den Welpen in regelmäßigen Abständen wiegen.
Wie oft und wann füttert man junge Hunde?
- 3. Lebensmonat: 5 Fütterungen pro Tag, um 7 Uhr morgens und 19 Uhr abends
- 4./5. Lebensmonat: 2 Fütterungen pro Tag, um 8 Uhr morgens und 18 Uhr abends
- 6./7. Lebensmonat: 2 Fütterungen pro Tag, um 9 Uhr morgens und 17 Uhr abends
- 8.-12. Lebensmonat: 2 Fütterungen pro Tag, um 9 Uhr morgens und um 15 Uhr nachmittags
- nach einem Jahr: 1 Fütterung pro Tag oder zwei kleine Fütterungen um 13 Uhr mittags und 18 Uhr abends
Fazit: Top 7 Regeln bei einer Hundediät
- Weniger Futter geben – die Menge in Absprache mit dem Tierarzt besprechen.
- Mehr Auslauf und Beschäftigung z.B. großzügiges Gassi-Gehen, joggen oder schwimmen.
- Regelmäßiges wiegen des Hundes (einmal die Woche vor dem Füttern).
- Futter grundsätzlich erst nach der Bewegung geben.
- Keine Leckereien zwischendurch geben – einfach von der täglichen Futterration abzwacken.
- Keine Häppchen oder Stückchen Wurst vom Tisch geben – weder vom Herrchen / Frauchen, noch vom Umfeld.
- Beim täglichen Gassigehen den Hund an die Leine nehmen, damit er keine „Extrawürste“ aufstöbern kann.
Einen gesunden Hund erkennst du sehr schnell an Aussehen und Verhalten. Ist er in seinem Naturell entsprechend munter, sein Fell glänzt und die Augen sind klar? Dann ist alles Bestens!