Die meisten Hunde lieben die BARF-Fütterung. Kein Wunder – frisches, leckeres Fleisch ist schließlich bei Weitem leckerer als fades Trocken- oder Dosenfutter … Wenn dein Hund jedoch an fertiges Futter gewöhnt ist und du die Fütterung neu umstellen möchtest, gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten.
Die Gewohnheiten deines Hundes
Jeder Hund reagiert anders auf die Umstellung von verarbeitetem Fertigfutter zu BARF. Einige Hunde sind zu Anfang skeptisch, weil sie diese Art der Fütterung schlichtweg noch nicht kennen und sie sich erst umgewöhnen müssen. Sie wissen zunächst einmal gar nicht, was sich da in ihren Näpfen befindet und machen sich erst mit dem neuen Geruch, der Farbe und Konsistenz vertraut. Andere haben wie wir Menschen gewisse Vorlieben und Abneigungen, was spezielle Fleisch- und Gemüsesorten betrifft. Hier muss dann mit etwas Feingefühl sondiert werden, welchen Gusto unser Vierbeiners vertritt.
Einige Hunde sind durch jahrelanges Fertigfutter in einer gewissen Abhängigkeit zu den enthaltenen Lockstoffen und Geschmacksverstärkern, die sie dann nicht mehr so schnell missen möchten. Mit ein bisschen Feingefühl unsererseits finden sie aber recht schnell wieder zu ihren natürlichen Instinkten zurück. Und so vielfältig unsere Vierbeiner sind, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten zur Umstellung.
Die Umstellung auf BARF
Zunächst kannst du für dich entscheiden, ob eine sofortige oder langsame Umstellung besser zu deinem Hund passt.
1. Sofortige Umstellung auf BARF
Einfach und ohne großen Aufwand bietet sich eine sofortige Umstellung an. Diese Methode eignet sich besonders gut für junge, vitale Hunde, die keine Probleme mit der Gesundheit oder dem Verdauungstrakt haben. Am leichtesten funktioniert die sofortige Umstellung, wenn du deinen Vierbeiner einen Tag vorher „fasten“ lässt. Das fällt uns zwar oft schwer, zahlt sich jedoch meist aus, da die Tiere dann mit großem Hunger über die neue Kost herfallen und sie so besser annehmen. Und zur Beruhigung: Hunde hatten früher in ihren wilden Zeiten auch nicht jeden Tag eine Mahlzeit im Napf.
2. Langsame Umstellung auf BARF
Die langsame Umstellung ist sehr gut für ältere Tiere geeignet, die mit Erkrankungen des Immunsystems oder einer schlechten Verdauung kämpfen. Denn gerade in der Anfangszeit der Umstellung ist der Magen unseres Vierbeiners oft ein wenig irritiert über die neuartige Nahrung. Außerdem müssen sich die Magensäfte erst auf die veränderte Ernährung einstellen. Die langsame Umstellung von einer Woche bis hin zu mehreren Monaten dauern.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Das Fleisch wird anfangs noch komplett gegart und dann von Mahlzeit zu Mahlzeit immer roher belassen. Bis es schließlich völlig roh ist.
- Jeweils eine Mahlzeit am Tag wird zunächst durch BARF ersetzt, die andere wird herkömmlich gehalten. Roh- und Fertigfutter sollten nicht gemischt werden, wenn der Hund zu Verdauungsproblemen neigt. Ansonsten können Verdauungsprobleme die Folge sein. Der Magen ist mit der Zusammenstellung überfordert und Blähungen und Durchfall können auftreten. Verträgt dein Tier das neue Rohfutter gut? Dann können zukünftig auch die Fertigfutter-Mahlzeiten durch BARF ersetzt werden.
- Wenn dein Hund eine unkomplizierte Verdauung hat und du weißt, dass er Frisches und Fertigfutter auch gut zusammen verträgt, kannst du beides auch mischen. Zu Anfang kann man mit überwiegend Fertigfutter und einem kleinen Anteil BARF starten und dann den fertigen Anteil von Mahlzeit zu Mahlzeit immer weiter reduzieren, bis nur noch BARF im Napf ist.
Wenn dein Vierbeiner die neue Nahrung komplett verweigert, versuche nicht gewaltsam eine Umstellung zu erzwingen. Füttere lieber ab und zu zwischendurch einen rohen Snack oder etwas Gemüse. Die meisten Hunde lernen nach einem gewissen Zeitraum eine Rohfütterung zu schätzen.
Welche Zutaten eignen sich für den BARF-Einstieg?
Leicht verdaulich ist besonders Geflügel- oder Rindfleisch. Allerdings solltest du dich immer für eine Fleischsorte entscheiden und nicht mischen. Andere Fleischsorten sowie Innereien und Fische können dann später verfüttert werden, wenn der Hundemagen den Einstieg „gut verdaut“ hat.
Als Einstiegsgemüse eignen sich besonders gut Karotten, Spinat und andere wenig blähende Gemüsesorten. Auch hier solltest du dich am Anfang am Besten auf eine Sorte beschränken. Gibt es keine Probleme, kann die nächste Sorte getestet werden.
Öle und andere Zusätze sollten zu Beginn möglichst weggelassen werden. Nach und nach kann dann ein Ei, ein wenig Öl oder andere Zusätze beigemischt werden.
Wann sollte die Umstellung auf BARF abgeschlossen sein?
Jeder Hund ist individuell – und mit ihm sein Organismus und Verdauungssystem. Bei einigen klappt die Umstellung von einem Tag auf den anderen, der nächste braucht eben etwas länger. Hier gibt es keine allgemeingültige Formel. Wichtig ist immer, auf den Hund und seine Bedürfnisse einzugehen.
Bei der Umstellung auf BARF gilt also: „Probieren geht über Studieren“… Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit ist aber sicherlich jeder Vierbeiner über die hochwertige und natürliche Verpflegung dankbar!