Weshalb Hund und Katze nicht auf rohes Fleisch verzichten müssen:
Barfen in der Schwangerschaft stellt im Grunde kein Problem dar. Allerdings sollte die werdende Mutter selbst u.a. auf den Verzehr von rohem Fleisch verzichten. Aber auch Rohmilchprodukte, Eierspeisen oder schlecht gewaschenes Gemüse sollten in der Schwangerschaft vermieden werden.
Diese Vorsichtsmaßnahmen dienen nicht dazu den Heißhunger der werdenden Mutter einzuschränken. Sie sollen vielmehr das Ungeborene präventiv vor Erkrankungen durch Listerien, Salmonellen oder Toxoplasmose übertragenden Parasiten bewahren.
Kurz erklärt:
- Listerien sind widerstandsfähige Bakterien die vor allem durch Lebensmittel wie rohes Fleisch, Rohmilchprodukte oder vorgefertigte Salate in den Körper gelangen. Ein gesundes Immunsystem bekämpft Listerien für gewöhnlich schnell und unbemerkt.
In der Schwangerschaft jedoch können die Bakterien durch den Blutkreislauf der Mutter auch den Fötus infizieren und somit eine Fehlgeburt herbeiführen. Zudem besteht ein Risiko, dass die Listerien während des Geburtsvorgangs auf das Neugeborene übertragen werden. - Auch Salmonellen stellen besonders in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko dar. Salmonella Bakterien befinden sich meist auf eiweißreichen und rohen Lebensmitteln. Eine schwere Salmonelleninfektion in der Schwangerschaft kann zu einer Frühgeburt oder einer allgemeinen Gesundheitsgefährdung des Kindes führen.
- Toxoplasmose wird durch den Kot von infizierten Katzen oder rohem Fleisch übertragen. Dies ist für schwangere Frauen nur dann gefährlich, wenn sie bislang noch nicht mit dem Parasiten Toxoplasma gondii in Berührung gekommen sind.
Wenn im Körper der Mutter keine Antikörper vorhanden sind, kann die Erkrankung auf das Ungeborene übergehen. Es kann zu bleibenden Schädigungen an den Augen oder dem Gehirn des Babys führen.
Hund und Katze barfen in der Schwangerschaft
In erster Linie ist es wichtig, dass die Schwangere selbst keine rohen Lebensmittel zu sich nimmt. Die bestehenden Restrisiken lassen sich durch gründliches Händewaschen und Schutzhandschuhe minimieren.
Hunde und Katzen dürfen auch in der Schwangerschaft weiterhin gebarft werden und müssen nicht auf ihre Leckerbissen verzichten! In den nächsten Monaten wird sich ohnehin einiges für sie ändern. Sie werden nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen und müssen sich schon bald vor neugierigen Kinderhänden in Acht nehmen. Gerade deshalb ist es gut dem Tier zumindest einen Teil seiner Alltagsroutine zu gönnen und es weiterhin mit gesunder und artgerechter Nahrung zu versorgen.
Zusammengefasst:
- Am wichtigsten ist es, dass die werdende Mutter für die verbleibenden Monate der Schwangerschaft auf alle riskanten Lebensmittel verzichtet.
- Barfen in der Schwangerschaft ist kein Problem. Im besten Fall lässt man jemand anderen das rohe Fleisch servieren, oder berührt es nur mit Handschuhen.
- Zur generellen Vorsicht sollten alle Rohfleischprodukte für den tierischen Verzehr getrennt von menschlichen Lebensmitteln gelagert und zubereitet werden.
- Eine Übertragungsgefahr von Toxoplasmose besteht nur bei Katzenkot! Hunde sind keine Überträger. Und auch die Mieze darf nach wie vor gekuschelt werden. Nur bei der Toilettenhygiene sollten Handschuhe getragen werden.
Unser Tipp für Katzenmamas: Du kannst sowohl dich, als auch deine Katze auf Toxoplasmose untersuchen lassen. So erfährst du, ob du bereits die Antikörper in dir trägst und ob dein Haustiger den Parasiten bewirtet.